Das Lehrstück "Wie Denkmalschutz nicht funktioniert" hat heute seinen vorläufigen traurigen Höhepunkt erfahren. Nach Aufhebung des im Januar 2015 verfügten Abrissstopps, rückte ein Bagger an, der die charakteristische Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes zerstörte.
Käufer und Investor für die Sanierung standen bereit, um das Baudenkmal zu erhalten, jedoch wurde an entscheidender Stelle die Unterstützung versagt. Damit haben sich die Verantwortlichen ein eigenes Denkmal "der verpassten Chance" gesetzt.
Anfang 2015 wurde bekannt, dass die Südzentrale verschiedene streng geschützte Fledermausarten beherbergt. Die untere Umweltschutzbehörde ordnete daraufhin ein sofortiges Abrissverbot an.
Bauaktivitäten (diese betreffen einen Abriss in gleicher Weise wie eine Sanierung) können nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung fortgesetzt werden. Dazu müsste durch den Eigentümer ein Gutachten vorgelegt werden, welches sich mit den Auswirkungen der Zerstörung des aktuellen Fledermauswinterquartiers befasst und alternative Unterbringungs-möglichkeiten aufzeigt.
Der Verein zum Erhalt der Südzentrale setzt sich weiterhin für den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes ein. Ein durch den Vorsitzenden des Vereins abgegebenes Kaufangebot hat die Eigentümergemeinschaft bedauer-licherweise ausgeschlagen.
Während Bürger und Freunde der Stadt Wilhelmshaven alle Versuche unternehmen, die Südzentrale zu retten, hat sich die zuständige untere Denkmalschutzbehörde auf Tauchstation begeben. Ein bemerkenswerter Vorgang!
Mit o.a. offenem Brief richtet der Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Appell an den Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven.